Mini

Mini, die kleine Ungarin.

Ende April musste ich meine 14jährige Leni, nach einem starken Schlaganfall, in den Hundehimmel gehen lassen. Es war ein großer Schlag für mich. Ich war dann 10 Tage ohne Hund und fühlte mich schrecklich. Also hab ich in den Internetforen nach einem passenden Hund für mich gesucht.

Eines Tages hat mir jemand aus dem WUFF-Forum geschrieben. Julia hat eine Pflegestelle in Tirol und bei lebt eine ungarische Mischlingshündin. Sie kommt aus dem Tierheim Bubastis und hat in Ungarn ganz viel Schreckliches erlebt. Julia hat mir Fotos geschickt und ich hätte es nicht für möglich gehalten, schon mit den Fotos war es Liebe auf den ersten Blick.

Ich hab dann Kontakt mit dem Tierheim Bubastis aufgenommen und so wurde eine Vorkontrolle vereinbart. Die verlief natürlich super, ich hab alles unterschrieben, den Schutzbetrag bezahlt und ging voll in der Vorfreude auf, die kleine Hündin aus Tirol zu holen.

An einem Samstag Ende April 2012 wars dann so weit. Meine Freundin und ich sind nach Tirol gefahren und haben Julia mit der Hündin auf einem Gelände getroffen.
Es ist wirklich so wie ich es jetzt sage: Mini und ich haben uns angeschaut und es war um uns geschehen. Sie ist gleich zu mir ins Auto gekommen und war die ganze Fahrt lang ruhig und hat sich nur an mich gedrückt.

Und jetzt mal zu Mina, die ich aber Mini rufe: sie ist geschätzte 3 Jahre alt, 45cm groß und hat um die 14kg. Die Mischung, naja, da ist, glaub ich fast alles drin. Von Schäfer, Collie, Terrier usw. Also das ist Minis Steckbrief.

Als wir zu Hause angekommen sind, war sie doch sehr ängstlich und nervös. Sie hat sich gleich auf die Couch gesetzt und geschaut dass sie sich in die Ecke drücken kann.
Wenn ich sie gestreichelt hab, ist sie ruhiger geworden, hat sich aber ganz geduckt aus Angst vor Schlägen. Diese Hündin muß in Ungarn entsetzliches mitgemacht haben.

Aber es wurde von Tag zu Tag besser und sie wurde auch immer mutiger. Es war eine Freude zu sehen wie sie aufgeblüht ist. Mini ist jetzt seit einigen Monaten bei mir und hat sich um 100% geändert. Sie ist aufgeschlossener, verschmust, hat schon großes Vertrauen zu mir gefasst, liegt am liebsten bei mir auf der Couch und zu meinen Füßen auf dem Bett. Ist glücklich wenn wir jeden Tag 2x durch die Wälder streifen oder durch Ortschaften gehen. Geht schon freudig wedelnd auf die Leute zu und hat keine Probleme mit Hunden. Nur bedrängt werden, das möchte sie von Leuten und Hunden nicht. Da sucht sie dann Schutz bei mir.

Sie "bewacht" das Haus, indem sie im Vorhaus auf ein Kastl springt und aus dem Fenster schaut. Da kann sie alles beobachten und ist zufrieden. Dort liegt sie auch wenn ich sie alleine lassen muß. Es macht ihr nichts aus alleine zu bleiben. Da ist sie sehr brav.

Ohne Leine möchte sie noch nicht laufen. Ich versuche es manchmal, aber da geht sie mit eingezogenem Schwanz neben mir. Häng ich sie wieder an, dann wedelt sie vor Freude. Ich denke sie fühlt sich an der Leine sicherer. Das wird schon noch im Laufe der Zeit.

Mini ist das Beste was mir nach vielen Tiefschlägen passieren konnte. Sie hat mich wieder zum lachen gebracht und mir neuen Lebensmut gegeben.

Das war vor 3 Monaten. Jetzt schaut schon Alles wieder anders aus:

Mini hat sich um 100° geändert. Sie ist aufgeschlossener geworden, holt sich Leuten gerne ihre Streicheleinheiten und ist eine fröhliche Hündin geworden.
Sie läuft jetzt schon öfters und länger ohne Leine und wenn sie wieder angehängt werden will, dann stellt sie sich quer vor mich hin und das ist dann das Zeichen fürs an der Leine gehen.
Ich erziehe Mini ohne Leckerlis. Sie freut sich viel mehr über ein Lob und Streicheleinheiten. Etwas von der Urangst ist schon noch da und sie ist natürlich immer noch vorsichtig. Das wird vielleicht sogar noch Jahre brauchen bis es verschwindet, wenn überhaupt. Sie hat aber schon großes Vertrauen zu mir und orientiert sich schon stark an mir. Eines muß ich noch erwähnen, ich hab selten einen Hund erlebt, der so was von Dankbarkeit und Zuneigung zeigt, wie meine Mini.

Mini Mini Mini Mini Mini Mini

Seit Mini bei mir ist, bereue ich es keine Sekunde, dass ich mich für sie entschlossen habe.
Sie ist eine wunderbare Kameradin für mich geworden. Sie folgt sehr brav, ihren Jagdtrieb hab ich in einem halben Jahr mit der Schleppleine total wegbekommen. Aber das war auch jeden Tag Übung.
Sie bleibt brav alleine zu Hause, wenn ich ohne sie weg muss. Und alles ohne Leckerlis.
Mini möchte nur ganz viel gelobt werden, das genügt ihr vollauf.
Ich bin sehr glücklich mit meiner Minimaus.

Minis Platzerl im Vorhaus Mini schaut (1) Mini schaut (2) Mini schaut (3) Mini sieht Reh Mini